Jede Form der Spiritualität hat ihren Zweck. Nicht umsonst existieren viele dieser Arten schon seit Hunderten oder gar Tausenden von Jahren. Ursprünglich wurde schliesslich jede dieser Formen gegründet, weil sie einen Zweck erfüllt hat. Einen Zweck, welchen eine Menge an Menschen als nützliche Unterstützung für verschiedene Probleme empfanden. Das können alltägliche Probleme gewesen sein oder auch hilfreiche Ratschläge bei wichtigen Situationen. Was auch immer der Gründungsgrund einer spirituellen Form war, auch heute hat sich an dieser Sache nicht viel geändert. Denn auch heute sind viele dieser Arten beliebter und wichtiger denn je. Das bemerkt man an der Anzahl an Menschen, welche sich wieder mehr mit dieser geistigen Welt auseinandersetzen. Doch nicht nur in Europa und der westlichen Welt bemerkt man eine ansteigende Nachfrage nach dem Kartenlegen, dem Pendeln oder dem Wahrsagen. Auch in Westafrika, der Karibik oder in Südamerika finden die Menschen immer mehr zurück zu den Formen der Spiritualität, welchen schon ihre Vorfahren nachgegangen sind. Nur handelt es sich hier nicht um die üblichen Arten, sondern um Voodoo.
Voodoo ist jedoch mehr als nur eine spirituelle Praxis. Bei Voodoo handelt es sich um eine eigene
Religion, welche teilweise dasselbe Ansehen geniesst wie der christliche und der muslimische Glauben. Besonders ist das in Westafrika der Fall. Auch diese Religion hat sich im Laufe von Jahrhunderten und Jahrtausenden rasch verbreitet und weiterentwickelt. Heute ist sie auf allen Kontinenten zu finden, hauptsächlich aber auf dem afrikanischen Kontinent. Und natürlich gibt es auch im Voodoo Gründe dafür, wieso einige Praktiken so ausgeführt werden, wie sie ausgeführt werden.
Der Nutzen von Voodoo
Direkt zu Anfang muss einmal klargestellt werden, dass es sich bei
Voodoo nicht um eine Praktik handelt, bei der man mit Nadeln oder Ähnlichem auf eine Stoffpuppe einsticht. Es handelt sich um eine
Religion, die komplexe theoretische und praktische Strukturen hat und diese durch bestimmte Rituale und Bräuche auslebt. Voodoo ist im Prinzip also gar nicht so viel anders als die Religionen, die uns bekannt und vertraut sind.
In erster Linie existiert Voodoo und die dazugehörigen Praktiken aus dem Grund, da nach einem Weg gesucht wurde, um mit Bondieu, dem Gott des Voodoo-Glaubens, Kontakt aufzunehmen. Ein direkter Kontakt war den Menschen jedoch nicht möglich, da Bondieu als Gott zu mächtig ist. Aus diesem Grund benötigen die Menschen die Geistwesen namens
Loa, um welche sich die Religion neben Bondieu hauptsächlich dreht. Die Loa sind sehr mächtige Wesen und können die Wünsche der Gläubigen erfüllen. Aus diesem Grund werden diese angebetet und verehrt.
Das Erreichen der Loa
Die
Loa können auf verschiedene Art erreicht und ausgerufen werden. Ein typisches Ritual ist beispielsweise das Tanzen, bei dem sich die Menschen in eine Art Trance versetzen. Wenn dieser Zustand erreicht ist, wird der Mensch vom Loa "geritten" bzw. er nimmt den direkten Kontakt auf. Anschliessend hat diese Person eine ewige Bindung zu diesem Loa. Aus diesem Grund werden diese Menschen stark verehrt und sehr geachtet.
Eine weitere Methode ist das Überreichen von Opfergaben. Hierbei handelt es sich meist um Obst, Getränke, Blumen und selten auch tierische Opfer. Je nach Loa unterscheidet sich hier die individuelle Präferenz. Es gibt über 400 unterschiedliche Loa, von denen jeder seine eigene Aufgabe hat. So gibt es zum Beispiel auf der einen Seite Oshun, Göttin der Liebe, und auf der anderen Seite Mawu Lisa, Gott der Schöpfung. Je nach eigenem Anliegen kann man hier den Loa ansprechen, welcher thematisch am besten passt.
Zudem wird im
Voodoo das Lesen des sogenannten Fa-Orakels genutzt. Es funktioniert wie eine Art des Wahrsagens und soll auf Fragen bezüglich des allgemeinen Lebens aber auch Fragen nach dem Grund für eigenes Unwohlsein beantworten. Auf diese Weise lässt sich Voodoo und seine Praktiken in so gut wie jeder Lebenslage und zu festen Feiertagen bzw. regelmässigen Ritualen verwenden.
Schwarze Magie
Schwarze Magie zählt ausdrücklich nicht zu den Ritualen des
Voodoo-Glaubens, sondern wird lediglich von schwarzen Schafen verwendet und von diesen ausgenutzt. Diese gibt es natürlich in jeder Form der Spiritualität und auch in jeder
Religion, doch viele kennen Voodoo tatsächlich nur für diese negative Ausübung.
Die eigentlichen Bräuche konzentrieren sich jedoch nicht darauf, jemand anderem etwas Schlechtes zuzufügen, sondern mit den
Loa und mit Gott in Kontakt zu treten. Die Voodoo-Puppe wird kaum verwendet, früher wurde sie in Haiti genutzt. Nicht jedoch, um Negativität zu einer Person zu bringen, sondern eher, um diese von Unwohlsein und Disharmonien zu befreien. Das Ganze hat ursprünglich also einen guten Sinn, wurde jedoch mit der Zeit von schwarzen Schafen ausgenutzt und in ein schlechtes Licht gerückt.
Die Darstellung des Voodoo-Glauben als etwas Negatives erfolgt besonders häufig in Europa, enthält jedoch keinerlei negative Absichten. Besonders Filme und Geschichten vermitteln oft ein falsches Bild, wenn es um diese traditionell westafrikanische Religion geht. Voodoo ist nicht komplett anders als die Religionen, welche hier praktiziert werden und hat in einigen Punkten viel mehr mit uns gemeinsam als wir denken.
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